Zum zweijährigen Veröffentlichungsjubiläum meines Motorradromans „Charlys Sommer“ bietet sich ein Rückblick an. Hat es sich gelohnt? Würde ich es wieder tun?
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es ein Desaster. Liebevoller formuliert: ein liebes, aber teures Hobby.
Aus Sicht der Erfahrung und persönlichen Entwicklung dagegen ist es eine stetige Goldgrube. In den letzten zwei Jahren habe ich rund ums Buch mehr Dinge gewagt als ich mir je hätte träumen lassen. Ich habe mich mit Buch, Webseite, Flyern und Werbung auf meinem Auto sichtbar gemacht – und damit angreifbar. Öffentlicher Kritik zugänglich.
Ein Buch an den Mann oder die Frau zu bringen kostet Mut, Dialog, auf Menschen zuzugehen, sie da abzuholen, wo sie stehen und zu überzeugen, von mir zu überzeugen. Dabei lernte ich so einiges.
Ein bißchen Technik, ein bißchen Psychologie, ein bißchen Gelassenheit, ein bißchen Vertrauen. Aber ganz, ganz viel über mich selbst. Denn wenn ich andere überzeugen möchte – muss ich von mir selbst und dem, was ich geschaffen habe, auch selbst überzeugt sein. Wenn jemand an mich glauben soll, muss ich zuerst an mich glauben.
Das Schöne ist: Der Erfolg kommt schleichend, aber unausweichlich. Mit jedem weiteren (Vermarktungs)Schritt, mit jedem Flyer, den ich an Moppeds stecke oder persönlich überreiche, an Treffs und Hotspots hinterlege, wächst meine Selbstsicherheit. Der Weg wird frei für weitere und neue Ideen, sei es fürs Schreiben oder fürs Marketing.
Und damit sind wir beim Ausblick.
Wie geht es weiter mit „Charlys Sommer“, meinem Motorradroman?
Er bleibt auf jeden Fall auf dem Markt verfügbar. Allerdings wird das Buch zukünftig doppelt so viel kosten wie derzeit noch, da ich den Vertrieb über die Buchgroßhändler eingeschlossen habe, um eine bessere und größere Verbreitung zu erreichen. Damit fällt für den kleinen Buchhändler um die Ecke der separate Bestellweg direkt beim Verlag weg (der nicht beschritten wird) und die bekannten großen Bücherläden, die bisher mein Buch weder führten, noch auf Wunsch bestellen konnten, können dies jetzt.
Ein kleiner Restbestand ist bei mir noch zum bisherigen Preis erhältlich. Wer sich also noch unsicher war, greife jetzt zu oder bald tiefer in die Tasche. Ich bin es (mir) wert und der Motorradroman „Charlys Sommer“ ist es erst recht.
Ansonsten … ich schreibe an Vorgängern und Nachfolgern der Geschichte, wenn nicht gerade Zwei- und Vierbeiner gefüttert, gehegt, gepflegt und geherzt werden wollen oder Zweiräder bewegt. Aber wo sollten sonst die Geschichten auch herkommen, wenn sich (und mich) nichts bewegt?