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Herzoginkartoffeln

Hä?, mögt ihr jetzt denken, aber sie haben – aktuell zumindest – mehr mit dem Schreiben zu tun, als mir lieb ist. Außerdem erklärt es, warum ich an manchen Stellen KI absolut doof finde.

Ich meine:

Ich lese meine Manuskripte im Vorfeld der Veröffentlichung mehrfach. Die Korrektorin liest meine Manuskripte mindestens zwei Mal. Die Lektorin, in diesem Fall eine Personalunion mit der Korrektorin, was möglicherweise ein wenig Bias einfließen lässt, liest sie mindestens zwei Mal. Meine Designerin liest sie während des Setzens – und oft genug schon vorher, da sie eine neugierige Person sei, wie sie selbst sagt. Übrigens eine der wenigen, die nicht nur selbst zugibt, neugierig zu sein, sondern zudem noch eine konstruktiv neugierige Person ist. Sprich, von deren Neugier auch andere Menschen profitieren. In diesem Fall ich, weil Fehler korrigiert werden und die ein oder andere hilfreiche Information für mich abfällt.

Wo waren wir? Ach ja:

Herzoginkartoffeln. Und KI.

Also, nachdem das Manuskript geschrieben, gelesen, korrigiert, gelesen, lektoriert, gelesen, gesetzt, gelesen, final auf Fehler überprüft (also gelesen), korrigiert und – NOCHMALS – gelesen (und die Druckfreigabe erteilt wurde) wurde … kommt KI und teilt die Herzoginkartoffeln ab. An einer anderen Stelle als der bereits korrigierten. Wer also die „Herz-“ „oginkartoffeln“ findet – ich war schneller. DIESEN Fehler kenne ich schon.

Denn die Erfahrung hat gezeigt: Egal, wie oft das Manuskript gelesen wurde. Egal von wie vielen Leuten das Manuskript gelesen wurde. Egal, wie sicher man sich ist, dass man nun wirklich JEDEN Fehler gefunden hat … Den ersten Fehler findet man in dem Moment, da man das finale Buch zum ersten Mal aufschlägt.

In diesem Fall war es zwar noch nicht das fertige Buch, sondern der Aushänger (was das ist, erkläre ich in einem späteren Beitrag). Aber ich hatte eben die Druckfreigabe schon gegeben als mir selbiges auffiel. Zwar hätte ich noch „Stop!“ rufen, meine Designerin aus dem Urlaub zitieren und dieses EINE Wort ändern lassen können, sodann alles erneut einreichen, mit dem entsprechenden Verzug natürlich und geplant war der Erscheinungstermin für August … Werft einen Blick auf den Kalender und ihr versteht meine Entscheidung. Zumal das Buch euch den Advent versüßen soll, also zügigst erhältlich sein sollte.

Manchmal braucht man eben Mut zur (falsch gesetzten) Lücke und eine Erinnerung, dass KI auch nicht alles kann. Weder richtig noch echt. Aber manchmal so richtig echte Fehler produziert.

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