Zum Inhalt springen

Unboxing: Die ersten Bücher sind da

Autorin Anett Theisen Unboxing die ersten Bücher sind da

Jeder kennt es: Sobald etwas bestellt ist, wartet man ungeduldig auf die Lieferung. So hatte auch ich zwar bereits mein 1. Buch in den Händen gehalten, aber lediglich als „Aushängerexemplar“. Heißt: Das separate Cover plus den Inhalt als Loseblattsammlung. Wehe, ein Windstoß oder eine unachtsame Behandlung ließen die Blätter aufstieben!

Nun sollte es endlich soweit sein und auch die gebundene Version, das wirklich und echt final fertige Buch, in meinen Händen liegen.

Versandt an einem Donnerstag sollte die Lieferung samstags eintreffen. Aber der Tag verstrich und schließlich vertröstete eine E-Mail auf Montag. So gesehen ist es zwar trotzdem noch eine Kunst, an 4 großen Kartons, die neben der Haustür bis auf Über-Augen-Höhe gestapelt waren, mehrfach vorbeizulaufen. Immerhin, beim letzten Rundgang über den Hof fiel mir der schiefe Turm dann doch auf. Die teure Fracht konnte sogar rechtzeitig vor dem drohenden Regen ins Haus gerettet werden.

(K)Eine schwere Geburt

Vorsichtig schneide ich den ersten großen Karton auf. Darin befinden sich kleinere, labilere Kartonumhüllungen, die jeweils vier Bücher beherbergen. Ich hebe den ersten kleinen Karton heraus und ziehe ehrfürchtig den Deckel ab: Da liegen sie vor mir, die ersten zwei Titelseiten der ersten zwei fertig gebundenen Exemplare.

Ich nehme eines heraus und beginne zu blättern. Keine Folie behindert das, auf das Einschweißen habe ich bewusst verzichtet. Die meisten meiner Exemplare werden signiert bzw. gewidmet verkauft. Da wäre die Folie nur unnötiger Müll, verbunden mit unnötigen Kosten.

Glatt, kühl und angenehm schwer liegt das Buch in meiner Hand. Das Cover erinnert mich an einen selbst erlebten Sonnenuntergang auf dem Col du Galibier. Sogar der Blick ins Cockpit und auf den Tank war damals ziemlich genau so.

Die technischen Daten

Das dicke Papier, das für die immerhin knapp 720 Seiten verwendet wurde, verleiht dem Buch seine Wertigkeit und lassen es angenehm gewichtig in meiner Hand ruhen. Mein Herz hüpft – denn wenn ich etwas liebe, dann Gegenstände, die wertig gearbeitet sind und dies an ihrem Äußeren erlebbar zeigen.

Ich blättere weiter zur Buch-Widmung. An der habe ich x-Mal herumgestrichen, aber nun, da sie endgültig festgeschrieben ist, fühlt sie sich gut und richtig an.

Das Inhaltsverzeichnis erstreckt sich über sechs Seiten. Um die 150 Musiktitel überschreiben die Handlung der verschiedenen Szenen im Verlauf des Buches. So zahlreich war es mir beim Aussuchen der Kapitelüberschriften gar nicht vorgekommen. Es liest sich wie die perfekt gemischte Playlist für alle Lebens- und Schräglagen.

Versunken ins eigene Buch

Schon bin ich über den Prolog in meinen eigenen Roman eingetaucht und beginne – wieder einmal – fasziniert, das Leben der Protagonistin Charly zu verfolgen. Vergessen ist die unbequem hockende Position auf dem Fußboden, das geöffnete Paket und die weiteren drei, die des Auspackens harren. Inmitten des Arrangements aus Kisten, Deckeln und Büchern richte ich mich häuslich zu einer Leserunde ein und vergesse die Welt um mich herum.

Oder: Hätte vergessen, wäre nicht der Fotograf der Aktion um mich herumgesprungen und hätte auf Beräumung des Chaos im Schlafzimmer gedrungen. So kehre ich denn seufzend in die Realität zurück und verstaue andächtig und akkurat alle Kisten unter meinem Bett. Diese erste Nacht verbringe ich glückselig auf dem geballten Lohn meiner Mühen. Am folgenden Morgen beginne ich, ihn wieder abzutragen und alle bereits bestellten Exemplare zu versenden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert