Das ist meist eine der ersten Fragen, wenn ich erzähle, dass ich ein Buch veröffentlicht habe. Ich bin dann immer zwischen dem Wunsch ehrlich und der Notwendigkeit diplomatisch antworten zu wollen, hin und hergerissen. Meistens verkneife ich mir die Ehrlichkeit und antworte diplomatisch. Mit Fragen meinerseits:
- Liest du gern zur Entspannung und bevorzugst leichte, lockere Romane?
- Fährst du Motorrad, reitest oder kletterst und magst es, wenn sich dein Hobby in deiner Literatur wiederfindet?
- Darf es es etwas mehr als nur erotisch knistern?
- Sind 720 Seiten zu lang und knapp ein Kilo zu schwer zu verdauen (oder zu halten)?
- Sind bunt gemischte Songs als „Begleitmusik“ willkommener Unterton?
- Erfreust du dich an Wortspielereien?
- Magst du Einblick in die Gedankenwelt verschiedener Charaktere und betrachtest du dasselbe Ereignis gern aus verschiedenen Perspektiven?
Je mehr der aufgeführten, der Einfachheit halber wegen geschlossen gestellten, Fragen du dir mit „Ja“ beantwortest, umso wahrscheinlicher wirst du „Charlys Sommer“ mit Begeisterung lesen. Und bei „Nein“ eher nicht.
Für und (kein) Wider für „Charlys Sommer“
Aber was hat nun der Roman mit einem Foto der wohlgeformten „Janusfee“ im Weinberg zu tun?
Auf den ersten Blick nicht viel. Und was hat eine nackte Frauenfigur mit einem Weinberg zu tun?
Auch das augenscheinlich nicht viel. Trotzdem lockt es Besucher an. Und wer schon mal da ist, egal ob fasziniert oder empört, der trinkt auch ein Glas Wein. Je heißer man sich dabei die Köpfe über die üppige Fee redet, umso mehr Wein braucht die Kühlung der Gemüter. Den Besitzer des Weingutes freut’s, ganz unabhängig davon, wie das Kunstwerk in seinem Weinberg ankommt.
Mit meinem Buch ist es ähnlich: So genau kann dir vorher niemand sagen, ob es dir gefällt oder nicht. Das weißt du erst, wenn du selbst eingetaucht bist – in den Anblick der „Janusfee“ genauso wie in Charlys sommerliche Abenteuer.