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Man sieht, dass man nichts sieht

Noch nicht einmal mehr ein „Object in the mirror“ ist in ebenjenem zu sehen.

Manchmal ist es rundum neblig grau – und nur an bestimmten Orten und bei bestimmten Gegebenheiten kann man kurzfristig die Orientierung verbessern, indem man vom Gipfel, aus den Wolken heraus in sonnigere Gefilde strebt.

Sie steht in den Startlöchern: Die dunkle Zeit des Jahres. Wer es noch nicht hat, der bereitet sich darauf vor – das Einwintern des Schätzchens oder zumindest der Vorbereitung der kalten Jahreszeit. Sei es Putzen, Schmieren, Fetten – oder eben noch Fahren, was Wetter und eigene Befindlichkeit hergeben.

So lange sich der Ausflug in naß, kalt und kurze Sicht auf Berggipfel beschränkt, bin ich ja durchaus dafür zu haben. Zumal wenn danach als Belohnung der Regenbogen winkt. Vor allem, wenn ich ihn (wieder) von der Sonnenseite betrachten darf. Denn, wir erinnern uns, ein Regenbogen braucht bekanntlich Beides zum Strahlen.

Ansonsten bliebe mehr Zeit zum Schreiben, wäre nicht vom Sommer so allerhand Liegengebliebenes zu erledigen. Nur allzu gern kommt dem Plan schließlich das Leben dazwischen. Das ist ja auch gut so. Das ist wie mit dem Nebel, Regen und dem Regenbogen. Hinterher ist man reicher.

Die Kunst ist, das „Währenddessen“ schätzen und genießen zu lernen. Quasi den Regenbogen schon aus dem Regen zu sehen, ohne erst auf die Wiederkehr der Sonne warten zu müssen. Das Sammeln der Erfahrungen zu genießen, bereits während des Erfahrens.

Das Schöne ist, man kann eine Erfahrung nicht nicht-erfahren. Man kann sich entscheiden, die Erfahrung zu ignorieren und immer wieder gleich handeln. Dann hat man immer wieder das verläßlich gleiche Ergebnis, ob es gefällt oder nicht. Und nicht immer sind die Rückmeldungen so prompt wie beim Motorradfahren: Macht man’s richtig, fährt’s. Macht man’s falsch, tut’s im schlimmeren Falle weh. So etwas merkt man sich bekanntlich schnell.

Was aber, wenn sich der Nebel so gar nicht lichten mag? Das Projekt (scheinbar) keinen Fortschritt nimmt? Wenn „mehr vom Gleichen“ nur die Einstein’sche Beschreibung von Wahnsinn bestätigt?

Learn to rest, not to quit.

(Unbekannt)

Nach Knoblauchsuppe und Palatschinken sieht die Welt gleich ganz anders aus.

2 Gedanken zu „Man sieht, dass man nichts sieht“

  1. Ich bin mir unsicher, was Du nun für ein, zwei oder mehr an Mopeds fährst, wollte Dir aber nach Jahren der Abstinenz zum Buch und zum Leben gratulieren.

    Alles Gute
    (c:

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